So starten Sie (digitale) Gespräche über Bücher!

Lesen ist nur was für Einzelgänger*innen? Von wegen! Denn obwohl wir Bücher in der Regel für uns alleine lesen, ist doch die Kommunikation über das Gelesene das, was uns miteinander verbindet – und ganz viel Spaß macht! Ob auf den Social-Media-Kanälen, Lesecommunity-Seiten oder auf Blogs – es gibt viele Möglichkeiten, die Begeisterung für Bücher mit anderen Leser*innen online zu teilen, sich auszutauschen und zu diskutieren. Aber wie regt man diesen Austausch am besten an, wie bringt man neue Diskussionen ins Rollen? Für Sie als professionelle Leser*innen lohnt es sich, hier strukturiert und durchdacht vorzugehen. Wir haben einige Anregungen und Tipps für Blogger-Neulinge und -Fortgeschrittene zusammengefasst, die Ihnen dabei helfen, mit Anderen in Kontakt zu kommen und das Beste aus der Online-Buchcommunity herauszuholen.

1. Legen Sie fest, welche Zielgruppe Sie ansprechen möchten

Bevor Sie sich überlegen, wie Sie mit anderen Leser*innen und Rezensent*innen in Kontakt treten möchten, sollten Sie definieren, wen Ihre Rezensionen und Beiträgen ansprechen sollen. Möchten Sie vor allem andere Rezensent*innen, denen ähnliche Bücher und Genres gefallen, über interessante Neuerscheinungen informieren und Ihre Meinung mit ihnen teilen? Möchten Sie sich mit Buchhändler- oder Bibliothekars-Kolleg*innen vernetzen? Oder wollen Sie Verlage und Autor*innen auf sich aufmerksam machen? Das Beantworten dieser Fragen lohnt sich, um direkt danach überlegen zu können, wo und wie Sie Ihre Zielgruppe am besten erreichen.

2. Blog-Liebe für alle: Verlinken Sie Ihre liebsten Rezensent*innen

Bestimmt kennen Sie andere Blogger*innen, deren Blog-Artikel, Rezensionen und Buch-Fotos Ihnen besonders gut gefallen. Wieso verlinken Sie sie nicht mal in einem gesonderten Beitrag zu Ihren Blog-Empfehlungen? So können Sie sich mit ihnen vernetzen und gleichzeitig Ihre Follower*innen auf andere tolle Rezensent*innen aufmerksam machen. Auch wenn Sie denken, dass ein bestimmtes Buch oder ein Beitrag den Geschmack der Blog-Kolleg*innen trifft oder Sie zum Thema schon spannende Beiträge bei Anderen gelesen haben, lohnt sich eine Verlinkung.
Als Rezensent*in gehören zu Ihrer Zielgruppe natürlich immer auch die Verlage und Autor*innen, deren Bücher Sie in Ihren Beiträgen besprechen – verlinken Sie also auch sie, um zu zeigen, dass Sie ihre Leseexemplare rezensieren. Ein positiver Nebeneffekt: Die anderen Rezensent*innen, Verlage oder Autor*innen teilen Ihre Beiträge und erweitern so den Kreis derjenigen, die Sie damit erreichen und mit denen Sie ins Gespräch kommen.

3. #NutzenSieHashtags

Sie haben ein Buch gelesen und wollen sich nun unbedingt dazu austauschen? Dann durchforsten Sie doch Instagram, Twitter und Facebook einmal nach möglichen Hashtags dafür. Oft handelt es sich um den Buchtitel, eine Abkürzung des Titels oder den Namen der*des Autor*in. Auf diese Weise finden Sie die Rezensionen und Beiträge Anderer zum Buch und können einen Kommentar da lassen, in dem Sie auf das Geschriebene eingehen. So entstehen spannende Gespräche und Sie lernen neue Rezensent*innen kennen, die einen ähnlichen Lesegeschmack haben wie Sie oder einfach gern über verschiedene Meinungen diskutieren!
Übrigens: Auch unter dem Hashtag #NetGalleyDE finden Sie viele Buchtipps von NetGalley-Rezensent*innen und andere Blogger*innen, mit denen Sie sich über diese Bücher austauschen können. Außerdem geben die Verlage zu vielen Büchern auf NetGalley einen Hashtag an, den Sie für dieses Buch nutzen können.

Das sagt der Experte

Torsten Woywod ist Online-PR- und Social-Media-Manager beim DuMont Buchverlag. Außerdem ist er kreativer Buchmensch und hat schon den ein oder anderen Hashtag zu verantworten – unter anderem sein Lieblingsprojekt #ThePassionWeShare.

Wie wählt ihr die Hashtags für eure Bücher und Beiträge?
Um ganz ehrlich zu sein, statten wir nicht jedes unserer Bücher mit einem titelspezifischen Hashtag aus. Wir kreieren nur dann einen eigenen Hashtag, wenn wir denken, dass es Sinn macht – z. B. im Rahmen einer Kampagne oder dort, wo es sich aufgrund des Titels und / oder der Autor*in anbietet (für den Roman »Offene See« läuft z. B. gerade das internationale Leseprojekt #ThePassionWeShare; bei Katja Lewinas »Sie hat Bock« kommt man natürlich nicht an dem Hashtag #siehatbock vorbei. Bei Carsten Sebastian Henns #dergindeslebens ebenso wenig).
Ansonsten wählen wir Hashtags, die das Bild optimal flankieren. Wir haben in der Regel einen „festen Pool“ an Hashtags, die wir standardmäßig verwenden – den Rest verändern wir je nach Motiv.

Warum ist es für euch wichtig, dass Rezensionen und Beiträge zu euren Büchern mit Hashtags versehen werden?
Genau genommen ist das nicht nur für uns wichtig, sondern sollte auch die Verfasser*innen wichtig sein – schließlich sind die Hashtags das wichtigste Werkzeug, um die eigene Instagram-Sichtbarkeit zu erhöhen und sich besser innerhalb der Bookstagram-Community zu vernetzen. Im zweiten Schritt freuen aber natürlich auch wir uns darüber, wenn ein Beitrag, der einen unserer Titel betrifft, über eine möglichst große Reichweite verfügt. Den Inhalt möchte ich an dieser Stelle aber nicht unter den Tisch fallen lassen … der ist natürlich noch viel wichtiger (aber was nützt er einem, wenn er nicht gesehen wird?).

Hast du Tipps für Rezensent*innen für das Verwenden von Hashtags?
Ich würde es einfach mal ausprobieren und ein Gefühl dafür entwickeln. Die Wahl der Hashtags hängt von verschiedenen Faktoren ab – u. a. auch von der bestehenden Reichweite. Um einen Top-Beitrag zu einem bestimmten Hashtag zu kreieren, benötigt es schon einiges – von daher würde ich zu Beginn keine zu großen bzw. zu stark frequentierten Hashtags auswählen, da der eigene Beitrag auf diese Weise viel zu schnell unsichtbar wird. #book steht aktuell z. B. bei über 46 Mio. Beiträgen und vereint noch dazu Postings aus allen Ländern … das wäre also keine gute Wahl. Seid am Anfang spezifischer. Sucht nach Hashtags und stellt sicher, dass sie zu eurem Beitrag passen, aber weder zu groß noch zu klein sind. Schaut euch die Hashtags im ersten Schritt an – praktischerweise schlägt Instagram auf der Beitragsseite sogar ähnliche Begriffe vor. Und achtet bei titelspezifischen Postings immer darauf, ob es bereits Hashtags zu Buch oder Autor*in gibt – auf diese Weise könnt ihr euch nicht nur mit anderen Leser*innen vernetzen und austauschen, sondern werdet auch von Nutzer*innen gefunden, die sich zu einem späteren Zeitpunkt für dieses Buch interessieren.

4. Stellen Sie Fragen oder Aufgaben und interagieren Sie mit Anderen

Um ein Buch-Gespräch auf Ihrem Blog oder Kanal zu beginnen, sollten Sie kreativ werden! Motivieren Sie Andere dazu, unter Ihrem Blogbeitrag oder Ihrem Social-Media-Post zu kommentieren, indem Sie ihnen ein-zwei interessante Fragen stellen, die sich aus dem Inhalt Ihres Posts ergeben. Hier ist Abwechslung gefragt! Stellen Sie kleine Aufgaben oder rufen Sie explizit dazu auf, einen Beitrag zu einem ähnlichen Thema zu posten. Und ganz wichtig: Antworten Sie auf die Kommentare Ihrer Follower*innen! So bringen Sie ein Gespräch in Gang, in das dann auch anderen interessierte Mit-Leser*innen einsteigen können.
Auf die gleiche Weise kommen Sie auch mit Anderen ins Gespräch, wenn Sie deren Fragen auf ihren Kanälen beantworten oder ihnen dort einfach mal ein nettes Kompliment da lassen.

Das sagt die Expertin

Seit 2014 betreibt Liesa Rebbig ihren Bookstagram-Kanal @mscaulfield. Wer ihr folgt, wird viele Bücher aus dem Dussmann Kulturkaufhaus finden, dort arbeitet sie in der Marketing-Abteilung. In der Buchwelt ist Liesa gut vernetzt und erzählt uns im Interview etwas über den Austausch mit anderen Buchmenschen!

Was schätzt du besonders am Austausch mit anderen Buchmenschen?

Besonders wertvoll sind für mich die kontroversen Gespräche, die sich teilweise ergeben, wenn jemand komplett anderer Meinung ist als ich und das unter meinem Beitrag kundtut. Natürlich fangirle ich auch gerne mit anderen oder finde es erleichternd, wenn ich nicht die einzige mit einer bestimmten Meinung zu einem Buch bin, sondern es anderen ähnlich geht, aber die Diskussionen, die aufgrund unterschiedlicher Empfindungen in Bezug auf ein Buch entstehen, sind die spannendsten, weil sie oftmals nochmal den Blickwinkel verändern und Perspektiven aufzeigen, die ich anders oder sogar überhaupt gar nicht wahrgenommen habe. Das ist unglaublich bereichernd und wertvoll für mich.

Wie motivierst du Andere unter deinen Posts bzw. auf deinen verschiedenen Kanälen dazu, mit dir und miteinander ins Gespräch zu kommen?

Ich habe das Gefühl, dass sich das leider nicht immer so wirklich steuern und beeinflussen lässt. Ich versuche aber Gespräche anzufeuern, indem ich eine konkrete Fragestellung in das Posting mit einfließen lasse oder aber generell ein Thema aufgreife, von dem ich weiß, dass es gerade stark diskutiert wird oder über das man vielleicht auch viel zu selten spricht. Zum Glück habe ich eine ziemlich lebhafte Community, die von selbst gerne kommentiert und oft auch von selbst untereinander ins Gespräch kommt.

Wie viel Zeit investierst du dafür pro Woche?

Puh, schwer zu sagen. Ein bisschen hängt das auch immer davon ab, wie viel ich in der Woche poste – die Frequenz hat sich seit ich so richtig im Berufsleben stecke schon sehr reduziert. Auf eine genaue Stundenzahl kann ich das gar nicht so leicht herunterbrechen, aber ich versuche zumindest jeden Abend alle neuen Kommentare zu checken und auch zu beantworten.

Gibt es Do’s und Dont’s / Tipps die beim Starten eines Buchgesprächs und bei der Interaktion unbedingt beachtet werden sollten?

Wenn es Do’s und Dont’s gibt, dann halte ich mich überhaupt nicht daran. 😀 Bei mir passiert alles sehr intuitiv und aus dem Bauch heraus, oftmals plane ich meine Beiträge nicht einmal wirklich, sondern sie entstehen aus einer spontanen Eingebung. Gerade bei Gesprächen zu einem bestimmten Buch gehört für mich aber die obligatorische Frage „habt ihr es auch schon gelesen und hat es euch auch so gut/so wenig gefallen?“ dazu. Je nach Bekanntheit des Titels sind die Gespräche darunter dann lebendiger oder weniger lebendig – es kommt auch gut und gerne vor, dass nur ein oder zwei einsame Kommentare unter einem Posting landen, sofern der Titel einfach nicht von der breiten Masse gelesen und besprochen wurde. Interessant ist: Die besten Buchgespräche entstehen unter Beiträgen von Büchern, die ich nicht gut fand. Was meine These mit der Kontroversität wieder stützt.

5. Gründen Sie einen (Mini-)Buchclub

Zusammen liest man weniger allein. Buchclubs machen Spaß! In einem Buchclub lesen Sie gemeinsam mit Freund*innen, Blogger-Kolleg*innen und Co. in einem regelmäßigen Rhythmus ein Buch (z.B. pro Monat ein Buch oder ein Buch alle zwei Monate) oder treffen sich, um über verschiedene Bücher zu sprechen. Sie kennen niemanden, mit dem Sie einen Buchclub starten möchten? Gar kein Problem! Rufen Sie auf Ihren Social-Media-Kanälen öffentlich zur Teilnahme auf, um auch neue Gesichter und Lesemeinungen anzutreffen.
In Ihrem Buchclub können Sie einfach regelmäßig ein neues Buch auswählen oder auch einen thematischen Fokus wählen, also beispielsweise einen Krimi- oder Romance-Buchclub gründen. Oder wie wäre es mit einem NetGalley-Buchclub, in dem jedes Mitglied jeweils ein individuell gewähltes NetGalley-Rezensionsexemplar liest und es dann seinen Buchclub-Kolleg*innen in einer Rezension und/oder einem Video-Chat vorstellt?

Wichtig ist es in jedem Fall, eine gemeinsame Form des Austauschs in Ihrem Buchclub zu finden, z.B. schriftlich in einer Chatgruppe oder mündlich in einer Videokonferenz. Ein spannendes Beispiel für einen Buchclub via Google-Spreadsheet, haben wir zum Beispiel auf dem US-amerikanischen Blog manrepeller gefunden.
Wenn Sie aktiv in den sozialen Medien über Ihre Buchclub-Lektüre posten wollen, ist es außerdem sinnvoll, sich gemeinsam einen Hashtag dazu zu überlegen, um die Posts aller Mitglieder zu sammeln.

Buchclub zu zweit!
Sie möchten gemeinsam mit Anderen ein Buch lesen, aber sich auf keinen wiederkehrenden Lese-Rhythmus festlegen? Dann starten Sie doch einfach gemeinsam mit Ihrem Lese-Buddy/Ihren Lese-Buddies einen Buddy Read!

Das sagt die Expertin

Emilia von Senger ist leidenschaftliche Leserin und Bookstagrammerin (@emilia_antonina), im Herbst eröffnet sie ihre eigene Autorinnen-Buchhandlung in Berlin (@shesaidbooks). Als wenn das nicht schon genug buchiges Engagement wäre, hat sie nebenbei auch noch einen Buchclub mit Freundinnen gegründet – wir haben sie dazu befragt!

Wieso hast du/habt ihr einen Buchclub gestartet?
Ich habe schon immer gerne Freund*innen Bücher empfohlen. Irgendwann meinte meine Freundin Amanda zu mir: Du musst einen Buchclub gründen! Wir wollten uns mit anderen Frauen über die gelesenen Bücher und die Welt, in der wir leben, austauschen. Wir haben also jede ein paar Freundinnen und Bekannte gefragt und schon waren wir zehn Frauen.

Der Buchclub ist mittlerweile sehr wichtig für mich! Nach jedem Treffen habe ich das Gefühl die Bücher besser zu kennen und (noch) mehr zu schätzen. Die anderen Sichtweisen und klugen Gedanken der anderen eröffnen mir die Worte neu und beschäftigen mich immer weiter. Außerdem sind wir alle Freundinnen geworden und unterstützen uns auch in anderen Fragen. In unserer Whatsapp Gruppe findet ein reger ständiger Austausch statt, wir schicken uns Artikel hin- und her und helfen uns gegenseitig.

Wie läuft er ab?
Wir versammeln uns alle sechs Wochen um einen Küchentisch, immer um einen anderen. Wir rotieren von Haus zu Haus. Die Frau (wir sind nur Frauen), die einlädt bereitet etwas Essen vor und erst quatschen und essen wir also, wenn jemand neues dabei ist stellen wir uns auch kurz vor. Dann geht es mit dem ersten Buch los, meistens einem Roman von einer Autorin. Am Anfang wollte ich moderieren aber es läuft frei viel besser. Ich überlege mir aber meist schon ein paar Fragen, die ich stellen möchte. Nach circa einer Stunde kommen wir zum zweiten Buch, meistens einem Essay. Oft finden sich zwischen Roman und Essay Schnittstellen, die wir auch besprechen. Zum Schluss wählen wir die nächsten Bücher aus.

Hat es auch mit dem Online-Treffen gut geklappt – ist das eine gute Option für alle, die sich nicht in der selben Stadt befinden, aber dennoch gemeinsam über Bücher reden wollen?
Wir haben wegen Corona ein Mal eine fast vierstündige Zoom Sitzung gemacht, das war sehr schön aber auch ein bisschen anstrengend. Komplexen Gedanken auf dem Bildschirm folgen ist nicht ganz einfach. Ich denke aber, dass es gut klappen kann, wenn man sich eine zeitliche Beschränkung gibt, also beispielsweise zwei Stunden und Gesprächsregeln aufstellt. Ein Online Buchclub ist auf jeden Fall viel besser als gar kein Buchclub!

Hast du Tipps für alle, die einen on- oder offline Buchclub starten wollen (Buchauswahl, Organisation, Zeiträume etc.)?
Mein erster Tip ist: einfach machen und nicht zu viel nachdenken. Ich glaube sobald sich drei Leute um einen Tisch versammeln, die gerne lesen und miteinander sprechen, kann es nur gut werden!

Was die Buchauswahl angeht: Ich finde es schön, zeitgenössische Bücher mit Klassikern zu mischen. Wenn man älteren Büchern neue Aufmerksamkeit schenkt, merkt man meist ziemlich schnell, dass sie immer noch relevant sind. Wir lesen gerne zwei Bücher für jede Sitzung, da sich zwischen den Büchern Verbindungen auftun. Oft gelingt es uns Essays zu finden, die thematisch zu den Romanen passen. Für die nächste Sitzung lesen wir zum Beispiel „weiter leben“ von Ruth Klüger und „Überlegungen zur Frage des Antisemitismus“ von Delphine Horvilleur.

Foto (c) Marlen Müller

6. Planen Sie Ihre eigene Lese-Challenge oder Lese-Aktion

Bei Challenges und Aktionen rund ums Thema Buch sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt: Eine Lese-Aktion zu einem/einer bestimmten Autor*in, einem bestimmten Genre, eine Challenge mit verschiedenen Mini-Aufgaben – alles ist möglich, denn Lese-Aktionen sind so vielfältig und bunt wie die Buchcommunity selbst. Auch passend zu bereits bestehenden Ereignissen wie den Buchmessen oder Buchpreisen können Sie sich eine eigene Aktion überlegen. Machen Sie sich außerdem Gedanken dazu, welches Ziel Sie mit Ihrer Aktion verfolgen möchten: Möchten Sie eine*n Autor*in bekannt machen, neue Autor*innen entdecken, neue Bücher entdecken oder einfach neue Blogger*innen kennenlernen? Wenn Sie vorher wissen, was Sie mit Ihrer Aktion erreichen wollen, ergeben sich die nächsten Schritte wie von selbst.
Auch hier gilt: Legen Sie einen Zeitraum fest (z.B. eine Woche, zwei Wochen oder ein Monat), in dem die Aktion stattfinden soll, überlegen Sie sich einen passenden Hashtag und bereiten Sie alles vor, was Sie dafür brauchen. Teilen Sie die Aktion frühzeitig vorm Start auf Ihren Kanälen und rufen Sie Andere dazu auf, mitzumachen. Zudem können Sie z.B. Instagram-Story-Vorlagen mithilfe von einfach zu bedienenden (und in der Regel kostenlosen) Grafik-Programmen erstellen, die die anderen Challenge-Teilnehmer*innen mit ihren gelesenen Büchern ausfüllen können.
Kennen Sie schon Buchbingos? Bei unserem NetGalley Sommer-Buchbingo können Sie sich inspirieren lassen und daraufhin Ihr eigenes Buchbingo kreieren!

Das sagen die Expertinnen

Tina Lurz, Irmi Keis und Sonja Grau führen gemeinsam die Kommunikations-Agentur ehrlich & anders. Am 30. April 2020 haben sie gemeinsam die Instagram-Aktion #25Tage25Bücher gestartet, bei der 24 Blogger*innen deutschsprachige 24 Bücher und Autor*innen aus kleinen und großen Verlagen vorstellen – und am Ende jede*r selbst zum Mitmachen aufgerufen wird. Hier erzählen sie mehr dazu!

Warum habt ihr #25Tage25Bücher ins Leben gerufen?
Solidarität ist für uns das Stichwort in diesen verrückten Zeiten. Deshalb wollten wir von ehrlich & anders gern einen kleinen Beitrag leisten und deutschsprachige Autor*innen, ihre Neuerscheinungen und die Verlage unterstützen. Mit #25tage25bücher haben wir unser Netzwerk aus Verlagen, Autor*innen und Blogger*innen aktiviert und zusammengebracht, um so Reichweite für genau die zu schaffen, die in der aktuellen Situation besonders kämpfen müssen.

Wieso habt ihr die Aktion auf diese Weise gestaltet (also z.B. warum 25, wieso dieses Format, wie die Auswahl der Blogger*innen etc.)?
Wir wollten eine Aktion gestalten, bei der wir möglichst viele Beteiligte der Buchbranche solidarisch zusammenbringen. Wir arbeiten tagtäglich mit Autor*innen, Blogger*innen und Verlagen zusammen und haben genau die für unsere Aktion angesprochen. Ursprünglich hatten wir 20 Tage und 20 Bücher angedacht. Wir haben auf unsere Anfragen zur Aktion jedoch so viele Rückmeldungen bekommen, dass wir auf 25 Tage verlängert haben – und selbst jetzt sind natürlich noch nicht alle Bücher und Autor*innen abgebildet, die eigentlich mit dabei sein sollten. Deswegen gibt es den 25. Tag, an dem jede*r mitmachen kann und ein, zwei oder noch mehr Bücher aus dem Frühjahr – mit Fokus auf deutschsprachige Autor*innen – mit dem Hashtag #25tage25bücher auf Instagram posten soll. Mitmachen können natürlich nicht nur Leser*innen, sondern auch Verlage, Buchhandlungen, Autor*innen etc. – einfach jede*r, dem*r gute Bücher am Herzen liegen.

Was sind eure Tipps (oder auch Do’s & Don’ts) für das Planen einer eigenen Challenge?
Nichts überstürzen & gut planen, ein klares Konzept und einen roten Faden verfolgen, Sorgfalt bei der Ansprache, Synergien zwischen allen Beteiligten schaffen, klare Kommunikation.

Was haben wir vergessen?

Sicher gibt es noch viele viele andere Möglichkeiten, um tolle Buchgespräche ins Leben zu rufen. Haben Sie noch weitere Tipps dazu, mit anderen Buchliebhaber*innen in Kontakt zu kommen – und zu bleiben -, um ganz viel Bücherliebe zu verbreiten? Dann senden Sie sie gern als Kommentar unter dem Beitrag!

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2 Kommentare zu “So starten Sie (digitale) Gespräche über Bücher!

  1. Hallo Netgalley.de-Land,

    Diese Mini-Challenge brachte mich zum Lachen; über Bücher zu reden, ist für mich wie atmen. Ich quassel auf Litsy (eine App, auch unter Litsy.com zu finden), ich hab verschiedene #BuddyRead Bücher, die ich mit meinen „Buddies“ teilweise wöchentlich im Videochat, teilweise im ‚Liveticker‘ per text message bespreche, oder eben bei Litsy bequatsche. Wir besprechen Bücher in der Familie, beim Frühstück: wer liest gerade was und wie gut gefällt es uns.

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