Ullstein #ohneFolie

Ullstein hat letztes Jahr mit einer tollen Initiative für Aufsehen gesorgt: Bei der Produktion von „Muttertag“, dem Krimi von Bestseller-Autorin Nele Neuhaus, wurde erstmals auf die schützende Plastikfolie verzichtet und das Buch stattdessen mit einem Siegel ausgestattet. Hier berichtet der Verlag selbst, wie der Herstellungsprozess vom ersten Titel #ohneFolie ablief und wie die Reaktionen auf diese Neuerung waren. Lesen Sie selbst!

Am 19. November erschien bei Ullstein „Muttertag“, der neue Taunus-Krimi von Nele Neuhaus und löste nicht allein aufgrund seines Inhalts eine Sensation aus. Anstatt der üblichen Schutzfolie, wurde der Buchumschlag erstmals mit einem Siegel versehen, um unnötigen Plastikmüll zu vermeiden. 4 Fußballfelder Plastikfolie kommen normalerweise bei der Einschweißung eines Bestsellertitels wie dem von Neuhaus zusammen – das muss man sich erst einmal vorstellen!

Mit dem neuen Roman von Nele Neuhaus wurde bewusst einer der meisterverkauften Titel gewählt, um flächendeckend Erfahrungen sammeln zu können. Das Weglassen der Folie bedeutete für den Produktionsprozess und die Auslieferung der Bücher nämlich mehr Veränderungen als man im ersten Moment vermuten könnte.

Die Produktion

Um 300.000 Siegel zu produzieren, musste etwa erst einmal eine neue Maschine erfunden werden. Aus einer alten Druckmaschine und einer Rolle wie man sie zum Streichen im Baumarkt erhält, entstand der Prototyp für die Siegelung. Das nennt man dann wohl kreativen Maschinenbau!

Und dann wären da die 300.000 Bücher, die nun ohne Folie auf die Transportpalette geladen werden sollten. Auch hier musste ein neues Verfahren her, um die Bücher so sicher wie möglich auf den Weg zu bringen. Beim Packen durften die einzelnen Bücher sich keineswegs aneinander reiben und gegenseitig beschädigen. Dank eines neuen Packschemas konnte die Stabilität des Bücherturms jedoch gewahrt werden. Zur genaueren Vorstellung: auf eine Palette kommen 520 Bücher a 750 g. Das Gewicht einer beladenden Palette beträgt also 392,08 kg, zuzüglich des Gewichts der Holzpalette!

Auf resonanzboden, dem Blog der Ullstein Buchverlage, zeigt Ullsteins technische Leiterin Michaela Philipzen in ihrer Fotostory Eindrücke aus der Druckerei. Zudem können Sie den Druckprozess von „Muttertag“ hier in Videoform mitverfolgen:

Die Reaktion

So weit so gut. Doch wie kam unsere Nicht-Verpackung nun im Handel, bei Leser*innen und Journalist*innen an? Wurden trotz der Umstellungen im Produktions- und Packprozess Mängel gefunden?

Linus Giese – Buchhändler
„Von mir ein Daumen hoch! Bei uns im Laden, sind auch alle Exemplare ohne Beschädigungen angekommen (das war meine Befürchtung, wenn die Folie weggelassen wird).“

Karla Paul – Multiplikatorin
„Super gut, ich bleibe dran!“

Lisa (16) – Leserin
„Das ist eine tolle Aktion. Ich finde das wirklich gut, dass ihr das macht und ihr somit zeigt, dass euch wichtige Themen wie diese am Herzen liegen.“

Wir freuen uns sehr, dass der Verzicht auf die Folie auf solch eine positive Resonanz gestoßen ist und erhalten noch immer wöchentlich eine Vielzahl positiver Reaktionen. Bis der komplette Prozess von Produktion bis Versand und Verkauf komplett plastikfrei ist, gilt es natürlich noch einiges zu tun. Doch der erste Schritt ist hiermit getan.

Und was denken Sie?

Ihre Meinung ist gefragt! Im Frühjahr will Ullstein auf Grundlage der Erfahrungen mit „Muttertag“ weitestmöglich auf die Folieneinschweißung aller Hardcover-Bücher verzichten. Dazu brauchen wir Ihre Meinung. Bitte nehmen Sie sich kurz Zeit und beantworten 4 Fragen.

So geht's weiter

Auch andere Verlage schließen sich unserem Beispiel an. Im Dezember verkündeten u.a. Matthes und Seitz, dass auch sie zukünftig auf die Einschweißung ihrer Bücher verzichten wollen. Großartig!

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